Verleihung der Freiherr-vom-Stein-Verdienstnadel 2020
Am Freitag, 18. Juni 2021 fand im Rittersaal des Schlosses vor Husum ein hoher Festakt statt: Kreispräsident Manfred Uekermann und Landrat Florian Lorenzen ehrten drei Persönlichkeiten aus dem Kreisgebiet, die sich seit Jahrzehnten mit weit überdurchschnittlichem Einsatz im kommunalpolitischen Raum und in anderen Zusammenhängen für das Allgemeinwohl engagieren: Jutta Rese aus Winnert, Carsten-Friedrich Sörensen aus Stedesand und Rolf Stechmann aus Hattstedt.
Die obersten Repräsentanten des Kreises Nordfriesland verliehen ihnen im Auftrag der Ministerin für Inneres, ländliche Räume, Integration und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein, Dr. Sabine Sütterlin-Waack, die höchste Auszeichnung für kommunalpolitisches Engagement, die das Land zu vergeben hat:
Die Freiherr-vom-Stein-Verdienstnadel. Aufgrund der Corona-Pandemie musste die geplante Feierstunde, die üblicherweise zentral in der Landeshauptstadt Kiel stattfindet, in den jeweiligen Kreisen von den Verantwortlichen vor Ort durchgeführt werden.
In den Mittelpunkt seiner Begrüßungsrede stellte Kreispräsident Uekermann die Bereitschaft der Geehrten, persönlich Verantwortung für die Entwicklung des Gemeinwesens zu übernehmen – trotz all der Mühe und Arbeit, die damit verbunden sei.
»Verantwortung zu übernehmen bedeutet aber auch, etwas bewegen zu können und gemeinsam mit anderen Probleme zu lösen, Projekte anzuschieben, Menschen das Leben zu erleichtern, ihnen neue Chancen zu eröffnen. Es bedeutet auch, etwas wachsen und gedeihen zu sehen, von dem man mit Freude und vielleicht auch mit einem gewissen Stolz sagen kann: Diese gute Sache wäre nicht entstanden, wenn ich nicht mitgewirkt hätte«, erklärte Uekermann.
Carsten-Friedrich Sörensen
Die Laudatio für Carsten-Friedrich Sörensen übernahm wiederum Verwaltungschef Florian Lorenzen. Sörensen gehört dem Kreistag des Kreises Nordfriesland seit 1986 an.
Er wirkte in vielen Gremien mit, war von 2003 bis 2008 der zweite stellvertretende Vorsitzende des Hauptausschusses und hat seit 1994 den Vorsitz des Arbeits- und Sozialausschusses inne. In dieser Funktion gestaltete er die Übernahme der kommunalen Trägerschaft für die Arbeitsvermittlung der Langzeitarbeitslosen mit. Die besonders herausgehobene Funktion des zweiten stellvertretenden Landrates bekleidet Sörensen seit 2013.
»Die Schwerpunkte Ihrer langjährigen politischen Arbeit liegen hauptsächlich im sozialen Bereich, für den Sie sich sehr engagiert einsetzen. Durch Ihr hohes Hintergrundwissen gelingt Ihnen oft eine Verknüpfung der breitgefächerten Themen, die in den Kreisgremien beraten werden«, betonte Florian Lorenzen.
Jutta Rese
Jutta Rese gehört seit 1990 Gemeindevertretung der Gemeinde Winnert an. Seit 2003 ist sie Bürgermeisterin und seit 2008 darüber hinaus Vorsteherin des Schulverbandes Ostenfeld.
»Mit großem Engagement und Herzblut haben Sie an vielen Projekten sowohl der Gemeinde als auch des Schulverbandes mitgewirkt oder sie selbst initiiert«, hob Landrat Florian Lorenzen in seiner Laudatio hervor.
Beispielhaft führte er die Erstellung des Gemeindewappens, die Erweiterung des Baugebietes Nr. 2, den Radweg zwischen Winnert und Ostenfeld, die Implementierung der Diakoniestation, die Sanierung der Sporthalle Ostenfeld und des Freischwimmbades sowie als größtes Projekt den Neubau der Grundschule Ostenfeld auf. Er wurde 2019 fertiggestellt.
Lorenzen bezeichnete die Schule als Vorzeigeobjekt, das durch seine Gestaltung einschließlich der Außenanlagen nach den neuesten pädagogischen Erkenntnissen eine Strahlkraft über die Gemeinde und den Schulverband hinaus entfalte.
Rolf Stechmann
Rolf Stechmann engagiert sich seit 1986 ehrenamtlich in der Hattstedter Gemeindepolitik. Von 1998 bis 2003 war er erster stellvertretender Bürgermeister.
Zudem übernahm er den Vorsitz im Umweltausschuss, im Bauausschuss und im Finanzausschuss. Heute ist er der Vorsitzende des Hattstedter Ausschusses für Sport und Natur.
Kreispräsident Manfred Uekermann stellte seine kommunikative Art und sein großes Fachwissen heraus, die der Gemeinde seit Jahrzehnten zugutekommen. »Ihre ausgleichende, aber auch immer beharrliche Mitarbeit begeistert auch die jüngeren Mitglieder in der Gemeindevertretung. Durch Ihre frühere Arbeit als Pädagoge an der Berufsschule finden Sie immer wieder den Draht zu jungen Menschen und motivieren sie zu eigenem kommunalpolitischem Engagement«, unterstrich Uekermann.
Rolf Stechmanns besonderes Augenmerk gelte der Entwicklung der Gemeinde in Bezug auf den Umweltschutz, die sanfte bauliche Entwicklung, die Finanzplanung sowie die Förderung der Kinder und Jugendlichen.
Die Freiherr-vom-Stein-Gedenkmedaille wurde anlässlich des 200. Geburtstages des Reichsfreiherrn Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein am 26. Oktober 1957 gestiftet. Seit 2009 gibt es statt der Medaille die Freiherr-vom-Stein-Verdienstnadel. Dadurch kann die Auszeichnung auch bei geeigneten Anlässen getragen werden.
Geplant ist, dass es für 2021 im Herbst wieder eine gemeinsame Feierstunde geben wird, sollte die Pandemie-Lage dies zulassen.